Mit dem „Recht auf Reparatur“ soll eine Umkehr von der Wegwerfgesellschaft hin zu einer Gesellschaft geschaffen werden, die Produkte wertschätzt. Anja Mager vom Bundesumweltministerium veranschaulichte in einem Impulsvortrag, welche Maßnahmen auf nationaler und auf europäischer Ebene geplant sind und welche Ziele verfolgt werden. Steffen Vangerow, der mit seinem Unternehmen 2019 für den Bundespreis Ecodesign nominiert war, berichtete in seiner Rolle als Vorstandsmitglied des Runden Tisches Reparatur e.V. über sein Engagement für eine neue Kultur der Reparatur. Welche Lösungen das Design bietet, um die Lebensdauer eines Produktes zu verlängern, zeigten und diskutierten die drei ehemaligen Gewinner*innen des Designpreises Tobias Kronawitter von kaputt.de, Lisa Prantner von Bis es mir vom Leibe fällt und Helmut Stabe von Räubersachen. Das Gespräch wurde moderiert von Ronja Scholz, Designerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität Berlin und am Fraunhofer IZM Berlin.

Designer Daniel Kroh und Thomas Gläser vom Kostümkollektiv e.V. zeigten, wie sich Löcher, Risse und Co. mit einfachen Handgriffen wiederherstellen lassen und alte Handtücher, kaputte Regenschirme und Stoffreste einen neuen Nutzen erhalten. Nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ teilten sie ihr vielseitiges Wissen und standen den 12 Teilnehmer*innen als erfahrene Textilreparateure und Upcycler zur Seite.

Das Bundesumweltministerium, das Umweltbundesamt und Internationale Design Zentrum feierten gemeinsam mit diesjährigen Teilnehmerinnen und Gästen den Auftakt der Ausstellung zur Jurysitzung. In den Projekträumen des feldfünf e.V. konnten die Besucherinnen die rund 150 ausgewählten Projekte des Bundespreises Ecodesign erkunden.

Nachhaltiger Konsum umfasst alle Lebensbereiche. Doch nicht jede Änderung unserer Gewohnheiten wirkt gleich. Fast 80 Prozent der Umweltfolgen unseres Konsums ergeben sich durch die Art wie wir wohnen, uns ernähren und durch die Welt bewegen. Laut Umweltbundesamt zählen daher zu den „Big Points“ nachhaltigen Konsums die Reduzierung von Flugreisen, die Erhöhung von Rad- statt Autofahrten, die Umstellung auf eine fleischarme Ernährung und die Investition in Wärmedämmung. Ob Konsumverzicht oder Konsumanpassung – eines ist sicher: Ein umweltbewusster Lebensstil trägt dazu bei, dass Menschen überall und auch in Zukunft gut leben können.

Mit einer Initiative für das Teilen von Dingen unter Nachbarn, einem Online-Shop zum Zeitverschenken und einer Bäckerei, die gleichzeitig eine Mehlwurmfarm ist, sagen die Projekte Pumpipumpe, Zeit statt Zeug von Scholz & Volkmer und Baker’s Butchery der Verschwendung den Kampf an. Wir sprachen mit den Projektverantwortlichen Lisa Ochsenbein, Michael Volkmer und Lukas Keller darüber, welche Rolle das Design bei der Lösung aktueller Herausforderungen spielt und wie sich ihre Projekte nach Erhalt des Bundespreises weiterentwickelt haben. Ergänzend dazu klärte uns Lisa Frien-Kossolobow, Expertin für nachhaltigen Konsum beim UBA, darüber auf, welche Umweltfolgen unsere Konsumentscheidungen haben und was wir im Alltag tun können. Im Anschluss fand ein Austausch mit dem Publikum statt. Das Gespräch wurde moderiert von Ronja Scholz, Designerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität Berlin und am Fraunhofer IZM Berlin.

Matthias Heskamp vom Radbahn-Team stellte sich gemeinsam mit Annalena Horsch (Managing Director der Coboc GmbH) und Michael Volkmer (Geschäftsführer der Agentur Scholz & Volkmer) dir Frage, wie der städtische Verkehr von morgen aussehen kann. Das Gespräch wurde von Liza Sander moderiert, die an der HTW Berlin und der HfK Bremen zu den Themen Circular Design und Circular Society forscht und lehrt.

Umweltexperte Jan Gimkiewicz (Umweltbundesamt), Designerin und Preisträgerin des Bundespreises Ecodesign 2017 Ina Budde sowie Wissenschaftlerin Kerli Kant Hvass gingen gemeinsam der Frage nach, wie sich eine Kreislaufwirtschaft in der Textil- und Modeindustrie durchsetzen kann. Der Online-Talk fand in Kooperation mit dem Estonian Design Centre als Teil der Reihe „HOW TO?“ in englischer Sprache statt. Das Gespräch wurde von Conrad Dorer (Umweltbundesamt) moderiert. Weitere Infos zur Veranstaltung und Anmeldung finden Sie hier.

Umweltexperte und ehemaliges Jurymitglied Andreas Detzel, Frederic Goldkorn vom Querfeld-Team und Carolin Schulze vom Projekt Falscher Hase skizzierten und diskutierten, wie Design auf die Probleme unserer bestehenden Esskultur einwirken kann. Das Gespräch wurde von Liza Sander moderiert, die an der HTW Berlin und der HfK Bremen zu den Themen Circular Design und Circular Society forscht und lehrt.

Zusammen mit dem Bundespreis-Gewinner Querfeld und der Initiative Restlos Glücklich kreierten 15 Teilnehmer*innen kulinarische Köstlichkeiten aus krummen Obst in Bioqualität. Die beiden Unternehmen setzen sich seit Jahren gegen Lebensmittelverschwendung ein und haben mit der gemeinsamen Kochaktion nicht nur unseren Appetit angeregt, sondern auch unsere Hirnzellen.

Anlässlich des Auftakts der Ausstellung zur Jurysitzung haben wir zu Sekt und Snacks in die Projekträume des feldfünf e.V. in Berlin eingeladen. Nach einem Rückblick auf die letzten zehn Jahre des Designpreises durch Juryvorsitzende Prof. Anna Berkenbusch und Dr. Ulf Jaeckel (Bundesumweltministerium) haben ausgewählte Wettbewerbsteilnehmerinnen ihre Einreichungen vorgestellt. In der Ausstellung erfuhren die Besucherinnen mehr über nachhaltiges Design und welche der insgesamt 94 Exponate auf eine Prämierung im Dezember hoffen durften.

Unter dem Motto „Shifting Boundaries" erzählten die Preisträger*innen Marcella Hansch und Lea Schücking, wie sich ihre Projekte everwave und Shards weiterentwickelt haben, und diskutieren darüber, wie gute Ideen in die Tat umgesetzt werden können. Das Gespräch wurde von Liza Sander moderiert, die an der HTW Berlin und der HfK Bremen zu den Themen Circular Design und Circular Society forscht und lehrt.