Pumpipumpe

Sharing is caring!

10.000 Dinge besitzt ein*e durchschnittliche*r Europäer*in. Diese Zahl war vor einigen Jahren in diversen Medien sehr präsent, statistisch belegt ist sie jedoch nicht. Was allerdings kaum zu leugnen ist: In der Ersten Welt sind Konsumgüter, Waren und Dienstleistungen im Überfluss vorhanden. Viele Menschen besitzen die gleichen Dinge, ohne sie regelmäßig zu gebrauchen. Der gemeinnützige Verein Pumpipumpe will das Tauschen und Teilen wieder mehr ins Bewusstsein holen und nutzt dafür bestehende Infrastrukturen.

Car-Sharing, Couchsurfing oder Food-Sharing – das Prinzip des Teilens ist keine neue Erfindung. Allerdings ermöglicht die fortschreitende Digitalisierung neue Wege der Umsetzung. Mittlerweile ist die Rede von einer „Sharing Economy“, einer Ökonomie des Teilens, die laut Zukunftsinstitut der Leitgedanke einer neuen Generation von Konsument*innen ist. Tatsächlich ist es dank des Internets einfacher und üblicher geworden, materielle sowie immaterielle Güter gemeinsam zu nutzen, aber haben wir Sharing wirklich schon als unser Leitmotiv verinnerlicht? „Heute ist Peer to Peer Sharing schon weiterverbreitet als noch vor zehn Jahren, trotzdem ist es im Gegensatz zum Kaufen noch ein gesellschaftliches Randthema“, gibt Lisa Ochsenbein zu bedenken.

Im Herbst 2012 rief Lisa Ochsenbein kurz nach Abschluss ihres Industriedesign Masterstudiums zusammen mit Ivan Mele und Sabine Hirsig als Meteor Collectif das Projekt „Pumpipumpe – a Sharing Community“ in Bern ins Leben.

Schnell erregt das Atelierprojekt Aufmerksamkeit. Dazu trägt auch die Auszeichnung durch den Bundespreis Ecodesign in der Kategorie Nachwuchs nur ein Jahr nach Gründung bei. Das hohe Ansehen und die Glaubwürdigkeit des Preises seien für das Projekt viel Wert gewesen, weil „Pumpipumpe nicht mehr ‚nur‘ als Aktivismus, sondern auch als ernst zu nehmendes Designprojekt verstanden wurde“, so Ochsenbein. Die Wahrnehmung, was Design für unsere Gesellschaft leisten kann, habe sich seither geändert.

Mit dem Erfolg von Pumpipumpe hielten neue Mitglieder und neue Kompetenzen Einzug ins Team. Das Projekt wurde laufend weiterentwickelt und optimiert. Neue Tools wie die Online-Map ergänzen inzwischen das analoge Angebot. Dort kann man den eigenen Briefkasten eintragen, sodass man bei Bedarf über die ganz direkte Hausgemeinschaft hinaus nach Gugelhupf & Co. Ausschau halten und sich mit der Community austauschen kann.

„Wir wünschen uns generell, dass wir durch mehr Teilen und durch viele andere Initiativen den Weg zu einer ressourcenbasierten Kreislaufwirtschaft schaffen. Dass wir die Potentiale urbaner Zentren und ihrer möglichen Vernetzungen erkennen und wir kreative neue Lösungen finden, um nachhaltigere Konsummuster zu fördern. Dass wir als Designerinnen intelligente Systeme entwickeln anstelle von isolierten Produkten. Dass wir als Konsumentinnen Funktionen nutzen können, anstatt Masse zu besitzen.“

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Gewinner 2013

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