Jury

Werner Aisslinger gründete 1993 in Berlin das studio aisslinger mit den Schwerpunkten experimentelles Design, Produktdesign, Materialinnovationen und Architekturkonzepte. Als Designer interessiert er sich besonders für den Einsatz neuer Technologien und ungewöhnlicher Materialien. Sein „Juli Chair“ für Cappellini, das weltweit erste Möbel aus Polyurethanintegralschaum, wurde für die permanente Kollektion des MoMA in New York ausgewählt. Seine nomadischen Architekturmodule wie der Loftcube waren Wegbereiter eines neuen urbanen Lebensgefühls. 2016 eröffnete die Ausstellung „House of Wonders“ in der Pinakothek der Moderne in München, die sich mit Themen wie Nachhaltigkeit, Upcycling, Materialinnovationen und Indoor- Farming auseinandersetzt.

Nach ihrem Master-Studium „Nachhaltigkeit in der Mode“ lehrte Ina Budde Sustainable Design an internationalen Universitäten. Heute leitet sie als Mitbegründerin und Geschäftsführerin die nachhaltige Innovationsagentur ‚circular.fashion‘, die Beratung und Softwarelösungen anbietet, um die Textilindustrie zu einer Kreislaufwirtschaft zu bewegen. Mit Workshops, einer Circular Design Software und Kriterien unterstützen sie und ihr Team Modemarken dabei, Kleidungsstücke nachhaltig und kreislauffähig herzustellen sowie Lösungen für die Kreislaufführung und das Recycling der Produkte zu etablieren. Genauso soll Zirkularität in der Zielsetzung und Strategie von Unternehmen verankert werden – zur Skalierung einer zirkulären Zukunft der Mode.

Prof. Matthias Held studierte Produktgestaltung an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd (HfG). Nachdem er in der Entwicklungshilfe für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) als Designberater u. a. in Afrika tätig war, erwarb er als Fulbright Stipendiat einen Master-Abschluss am Pratt Institute in New York. Prof. Held war Mitbegründer des Designbüros quintessence in Stuttgart mit den Arbeitsschwerpunkten Produktgestaltung, Ausstellungen und transmediale Gestaltung. 2006 wurde er als Professor an die HfG berufen. Dort wirkte er beim Aufbau des Instituts für angewandte Forschung mit und führte Forschungsprojekte in den Bereichen Nachhaltigkeit, Energie, Medizintechnik und Tangible Interaction durch. 2009 bis 2015 war er Prorektor für Forschung und Transfer und bekleidet dieses Amt seit 2021 wieder. Prof. Matthias Held ist zudem Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Designtheorie und Forschung DGTF.

Zum Juryinterview mit Prof. Matthias Held (2022)

Prof. Dr. Claudia Perren ist seit August 2020 Direktorin der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW. Von 2014 bis 2020 übernahm sie das Amt der Direktorin der Stiftung Bauhaus Dessau. Davor lehrte sie Entwurf, kuratorische Praxis, Geschichte und Theorie der Architektur und Kunst an der University of Sydney im Fachbereich Architektur, Design und Städtebau. Ergebnisse ihrer Forschung, Lehre und kuratorischen Tätigkeit wurden in zahlreichen Publikationen und Ausstellungen weltweit veröffentlicht.

Zum Juryinterview mit Prof. Dr. Claudia Perren (2022)

Siddharth Prakash koordiniert mehrere nationale und internationale Projekte im Bereich Circular Economy mit Fokus auf Politik und Instrumente für den nachhaltigen Konsum und nachhaltige Produktion, unter anderem durch die Stärkung von Umweltzeichen und nachhaltige öffentliche Beschaffung sowie der Entwicklung von gesetzlichen Mindeststandards. Er hat diverse Projekte für öffentliche Auftraggeber und Unternehmen im Themenbereich „Strategien gegen Obsoleszenz“ geleitet. Aktuell berät er das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt bei der Vorbereitung der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie in Deutschland. Seine sektoralen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Elektro- und Elektronikgeräten.

Paula Raché entwirft und betreut Projekte in den Bereichen Verpackungsdesign, Material- und Trendforschung, Markenentwicklung, Publikationen und Ausstellungsdesign. Gemeinsam mit Aart van Bezooijen machte sie eine weltweite Forschungsreise, in deren Anschluss sie die Publikation „It's Not Easy Being Green: Two Designers Exploring Sustainability Worldwide (2012)“ veröffentlichten. Sie enthält Beiträge von rund 60 Designern, Unternehmern und Entscheidungsträgern aus der ganzen Welt, die eine nachhaltigere Zukunft inspirieren und ermöglichen sollen. Seitdem verfolgt und dokumentiert sie internationale Nachhaltigkeitsinitiativen und gibt ihr Wissen und ihre Erfahrungen durch Beratung, Workshops und Vorträge an Studierende verschiedener Universitäten sowie an Organisationen und Agenturen weiter.

Bettina Rechenberg leitet im Umweltbundesamt den Fachbereich III „Nachhaltige Produkte und Produktion, Kreislaufwirtschaft“. Die promovierte Biologin arbeitet seit 1992 im UBA, zunächst in den Bereichen Gewässerschutz, Chemikaliensicherheit sowie Nachhaltige Produktion, Ressourcenschonung und Stoffkreisläufe. Seit 2015 leitet sie den Fachbereich III. Dieser analysiert die Umweltauswirkungen, die mit der Gewinnung von Rohstoffen, der industriellen Produktion und dem Gebrauch, dem Recycling sowie der Entsorgung von Produkten verbunden sind und sucht praktikable, umweltschonende und ressourcensichernde Lösungen.

Rita Schwarzelühr-Sutter ist Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit – seit Mai 2025 bereits zum zweiten Mal – außerdem Mitglied des Bundestags. Bereits von 2018 bis 2021 war sie engagiertes Mitglied der Jury des Bundespreises Ecodesign. Neben ihrer Tätigkeit als Parlamentarierin und Staatssekretärin, ist sie Stellvertretende Landesvorsitzende der SPD Baden-Württemberg, und dort u.a. im Arbeitskreis „Nachhaltige Mobilität“ engagiert. „Nachhaltigkeit im gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Handeln“ sieht sie als Leitprinzip ihres politischen Wirkens.

Michael Volkmer absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Fotografen ehe er an der FH Wiesbaden Kommunikationsdesign studierte. Nach seinem Abschluss gründete er zusammen mit Anette Scholz 1994 die Kreativ-Agentur Scholz & Volkmer mit Schwerpunkt auf Design und digitaler Markenführung. An den Standorten Wiesbaden und Berlin setzt die Agentur heute mit über 100 Mitarbeitenden Kampagnen und digitale Projekte für Kunden, aber auch eigene Produkte im Bereich Nachhaltigkeit um. Im Jahr 2006 rief Michael Volkmer die see-Conference ins Leben, die mittlerweile zu den größten Designkonferenzen in Deutschland zählt. Der ihr zugrunde liegende Verein Bilder der Zukunft e.V. bestimmt dabei den gesellschaftspolitischen Fokus für eine lebenswerte Welt.