»Dieses Schulgebäude ist von hoher architektonischer Qualität und ein Vorzeigeprojekt im Nachhaltigen Bauen. In einem überzeugenden Gesamtkonzept nutzt es nicht nur vorhandene Umweltenergien wie Sonne, Thermik und Erdwärme maximal aus, sondern verfolgt auch eine energieeffiziente Formensprache und ein Materialkonzept, welches mit wenigen, schadstoffarmen, wieder trennbaren Materialien auskommt.«
Prof. Dr. Claudia Perren
Drei Fragen an Bernd Liebel, Gründer
Wie ist die Idee zum Null-Energie-Fachklassentrakt entstanden?
Das Baugewerbe trägt zu einer enormen Umweltbelastung bei und spielt deshalb eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung der Klimaziele. Als Planer*innen stellen wir uns dieser Verantwortung. Seit vielen Jahren erarbeiten und realisieren wir neue Konzepte für die nötige Transformation im Bausektor. Das Null-Energie-Gebäude-Konzept haben wir deshalb bereits im Jahr 2015 als Ziel definiert.
Was war Ihr persönlicher Höhepunkt im Entwicklungsprozess des Null-Energie-Fachklassentraktes? Gab es einen Tiefpunkt?
Da gab es gleich mehrere. So haben wir unser Ziel, ein Null-Energie-Gebäude zu entwerfen, nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen: im Gebäudebetrieb ist die Schule sogar "klimapositiv"! Besonders motiviert hat uns der starke Rückhalt und die positive Resonanz bei den Gebäude-Nutzer*innen, die von Beginn an in die Konzeption mit eingebunden wurden. Ein besonderes Highlight war die Tatsache, dass ohne Klimaanlage (Low Tech!) auch nach lang anhaltender Hitze die Raumtemperatur bei angenehmen 24/25 Grad lag.
Das neuartige Konzept hat teilweise viel Kraft und Überzeugungsarbeit gekostet. Die Begeisterung und das Wissen aller Beteiligten, am Bau eines außergewöhnlich nachhaltigen Gebäudes beteiligt zu sein, hat Tiefpunkten aber gar keinen Raum gelassen.
Wo sehen Sie Ihr Projekt in den nächsten fünf Jahren?
Hoffentlich als ein Gebäude, dass viele Entscheider*innen zum Nachdenken und Nachahmen angeregt hat!