»Architektur stellt sich hier den Herausforderungen unserer Zeit! WOODSCRAPER ist ein Prototyp, der beweist, dass Hochhäuser aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz und Stroh nicht nur machbar sind, sondern sogar über ihre Lebenszeit mehr Ressourcen erzeugen können als sie für ihre Errichtung und Instandsetzung benötigen. Das Ergebnis ist hochwertiges Design, das sich sortenrein zur Weiterverwendung zurückbauen lässt.«

Dr. Claudia Perren

Drei Fragen an die Projektleitung

Können Sie sich an den Moment erinnern, in dem Sie die Idee zu WOODSCRAPER hatten?
Es war weniger ein Moment als das Ergebnis unserer täglichen Arbeit. Die Erkenntnis, mit neuem Denken funktionierende Antworten auf aktuelle, ökologische Herausforderungen entwickeln zu können, war Ansporn dies im schwierigen Gebäudetypus Hochhaus unter Beweis zu stellen. So entstand ein Prinzip, um die negativen Auswirkungen des Bauens in positive umzukehren. Im WOODCRAPER bekommt dieser Ansatz Sichtbarkeit und wird belegt durch seine Anwendungstauglichkeit.

Was war Ihr persönlicher Höhepunkt im Entwicklungsprozess? Gab es einen Tiefpunkt?
Tiefpunkte und Rückschläge gab es viele. Wir beschreiten mit dem Projekt auf allen Ebenen des Bausektors Neuland. Die Überzeugung aller Projektbeteiligten, dass eine fundamentale ökologische Wende im Bausektor notwendig und möglich ist, hat das Projekt durch alle Tiefen getragen. Der positive Beitrag, den das Projekt im Hinblick auf den Klimawandel leisten kann und die realistische Möglichkeit zur Weiterverwendung der nachwachsenden Baustoffe haben dem Projekt zusätzlichen Aufschwung verliehen.

Wo sehen Sie sich und Ihr Projekt in den nächsten fünf Jahren?

Das Pilotprojekt wird dann prototypisch umgesetzt sein, inkl. eines umfangreichen Monitorings der geplanten, positiven Umweltauswirkungen. Wir hoffen mit diesem realistischen Beitrag, sowohl die Bauindustrie als auch die Öffentlichkeit dafür zu begeistern, die dringend notwendige ökologische Transformation anzupacken. Wenn wir uns etwas wünschen dürften, wird in spätestens fünf Jahren die CO2-Emission über den Lebenszyklus die entscheidende ökologische Zielgröße und zirkuläres Bauen mit überwiegend nachwachsenden Rohstoffen, zum neuen Standard im Bausektor.