»urban:eden ist eine sehr durchdachte und komplexe Arbeit. Das Konzept verbindet umfangreiche Systeme u. a. zur Filterung und Aufbereitung von Luft und Regenwasser mit verschiedenen Maßnahmen städtebaulicher Infrastruktur. Die Entwicklung ganzheitlicher Strategien zur Entlastung der urbanen Umwelt wird zukünftige Stadtplanungskonzepte maßgeblich mitbestimmen.«

Prof. em. Günter Horntrich

Drei Fragen an die Designerin Paulina Grebenstein

Können Sie sich an den Moment erinnern, in dem Sie die Idee zu urban:eden hatten?
Die Motivation zur Entwicklung von urban:eden entstand durch den Fakt, dass die Spree eigentlich Badewasserqualität hätte, wenn unsere Kanalisation nicht 30- bis 40-mal im Jahr bei Starkregen in die Flüsse überlaufen und diese verunreinigen würde. Es stellte sich die Frage, ob man Regenwasser nachhaltiger nutzen könnte, um Überläufe zu verhindern. Daraus entwickelte sich die Vision, die urbanen Gewässer als Freibad für die Bevölkerung nutzbar zu machen und gleichzeitig das lokale Klima zu verbessern.

Was war Ihr persönlicher Höhepunkt im Entwicklungsprozess von urban:eden? Gab es einen Tiefpunkt?
Mich in komplexe Thematiken wie urbane Ökosysteme, urban commons, die Folgen des Klimawandels in der Stadt, Radverkehrsplanung und Blau-Grüne-Infrastrukturen hineinzuarbeiten, die richtigen Fragen zu stellen und bedarfsgerechte Lösungen zu finden, hat mir die größte Freude bereitet. Gleichzeitig hat mich die Komplexität jedoch immer wieder an Frustrationspunkte gebracht, in denen nur ein klarer Fokus und das Eingrenzen von Möglichkeiten halfen, den Überblick zu behalten.

Wo sehen Sie sich und Ihr Projekt in den nächsten fünf Jahren?
Ich strebe an, urban:eden in fünf Jahren gemeinsam mit der Stadtverwaltung als Pilotprojekt umgesetzt zu haben. Parallel dazu möchte ich mit Partnern erste gemeinsame Projekte umsetzen. Dazu gründe ich ein Design Studio, das als Schnittstelle agiert, um die unterschiedlichen Akteure und Interessenten aus Politik, Verwaltung und der Zivilgesellschaft zusammenzubringen. Die Stadt von morgen soll grüner und lebenswerter werden, lokal Erholung bieten und den Problemen des Klimawandels begegnen.