»SOAPBOTTLE von Jonna Breitenhuber ist ein wunderbares Beispiel, wie man Verpackung neu denken kann. Hier ist die Verpackung Produkt zugleich. Dadurch wird nicht nur Abfall vermieden, sondern es werden auch die Nutzerinnen und Nutzer zum Nachdenken über Verpackungen angeregt.«

Dr. Bettina Rechenberg (in Vertretung für Maria Krautzberger)

Drei Fragen an die Designerin Jonna Breitenhuber

Können Sie sich an den Moment erinnern, in dem Sie die Idee zu SOAPBOTTLE hatten?
Durch meine Tätigkeit als Verpackungsdesignerin für Kosmetikprodukte wurde mir erst richtig bewusst, dass es kaum kunststofffreie Verpackungen für flüssige Körperpflegeprodukte gibt. Deshalb wollte ich in meiner Masterarbeit an dieser Problematik arbeiten.
Aus der Lebensmittelbranche kennt man bereits ein paar Beispiele, bei denen das Produkt selbst zur Verpackung wird. Bei der Eiswaffel kann die „Hülle“ sogar komplett benutzt werden. Ich habe mich gefragt, ob ich dieses Konzept auch auf Hygieneprodukte übertragen kann. Und so habe ich angefangen, mit Seife zu experimentieren.

Was war Ihr persönlicher Höhepunkt im Entwicklungsprozess von SOAPBOTTLE? Gab es einen Tiefpunkt?
Bei mir gab es nicht den einen Höhe- oder Tiefpunkt. Vielmehr war es ein ständiges Auf und Ab, bis ich dann endlich den ersten Prototypen aus der Form geholt habe. Es hat zum Beispiel einige Anläufe gebraucht, bis ich es geschafft habe meine eigene Seife zu sieden.
Besonders schöne Momente waren der Besuch bei einer Seifenmanufaktur, die Visite in einer Abfüllanlage, der Kalkseifen-Workshop oder auch der Austausch mit Chemikern, bei denen ich viel über das Seifenhandwerk und die Zusammensetzung von Seife gelernt habe.

Wo sehen Sie sich und Ihr Projekt in den nächsten fünf Jahren?
Bis jetzt ist SOAPBOTTLE noch ein Konzept. Ich habe visualisiert, wie eine Seifenverpackung aussieht und wie sie benutzt werden kann. Um sie wirklich auf den Markt bringen zu können, müssen noch ein paar Fragen bezüglich der Materialzusammensetzung und der seriellen Fertigung gelöst werden. Ich bin aber bereits in Kontakt mit verschiedenen Hersteller*innen und Unternehmen, die an einer Kooperation interessiert sind. Weil das Projekt mittlerweile relativ viel Aufmerksamkeit erzeugt hat, kam es jetzt schon zu einer hohen Nachfrage, die hoffentlich in den nächsten Jahren gedeckt werden kann.