»Die CHT Germany GmbH hat mit dem innovativen Färbeverfahren PIGMENTURA ein neues Prozessdesign entwickelt und leistet damit einen relevanten Beitrag zur Senkung der Umweltbelastung in der Textilfärbung. Die Einsparungen bei Energie- und Wasserverbrauch sind beachtenswert, anspruchsvolle Standards beim Chemikalieneinsatz werden eingehalten.«

Dr. Bettina Rechenberg

Drei Fragen an Dr. Annegret Vester, Chief Sustainability Officer

Wie ist die Idee zu „PIGMENTURA“ entstanden?
Chemikalien und Prozesse zu entwickeln, die die Textilherstellung nachhaltiger machen, ist uns ein großes Anliegen. Unsere Chemiker arbeiten seit jeher gemeinsam mit den Kolleg*innen der Anwendungstechnologie und unseren Kunden daran, die energie- und wasserintensiven Färbeprozesse nachhaltiger zu gestalten.
PIGMENTURA ist ein Beispiel dafür, wie völlig neue Prozesse entwickelt werden können, wenn man bestehende Verfahren neu denkt: Ansatzpunkt war, dass traditionelle Pigmentfärben, bei dem die Pigmente mittels spezieller Komponente auf dem Textil „gebunden“ werden müssen. PIGMENTURA folgt der Idee, Pigmente an der Oberfläche zu adsorbieren und so das Verfahren zu vereinfachen.

Was war Ihr persönlicher Höhepunkt im Entwicklungsprozess von „PIGMENTURA“? Gab es einen Tiefpunkt?
Begonnen hat die Entwicklung mit dem Ziel, das „klassische Pigmentfärben“ zu „vereinfachen“. Es war ein Höhepunkt, als erkennbar war, dass mit PIGMENTURA ein großes Einsparpotenzial verbunden ist und dass es das Reaktivfärben mit hohem Wasser- und Energiebedarf bei vielen Artikeln ersetzen kann.
Es gab zahlreiche Hindernisse zu überwinden, da jeder einzelne Verfahrensschritt hin zur Prozessreife entwickelt werden musste. Dazu kommt die Vielfalt der Textilien, die dazu führt, dass sich das Färbeverhalten signifikant verändert, das wir nun mittels eines Verfahrens abbilden können.

Wo sehen Sie Ihr Projekt in den nächsten fünf Jahren?
Weltweit im industriellen Einsatz, zumindest im Bereich der Fashionartikel – damit werden Flüsse sauberer, da ein geringerer Wasserverbrauch auch zu einem geringeren Abwasseraufkommen führt, und wir sind auf dem Weg zu aktivem Klimaschutz in der weltweiten Textilindustrie.