»Wrap it up zeichnet sich – insbesondere als studentisches Projekt – durch ein sehr hohes Gestaltungsniveau und hervorragende User Experience aus. Das Projekt zeigt, dass Design als Querschnittsdisziplin nicht nur der Problemlösung von Wertstoffmangel und Materialreduktion dienen kann, sondern auch die Gestaltung und das Handling für die Nutzer mitdenkt.«
Prof. em. Günter Horntrich
Drei Fragen an Lukas Henneberger
Wie ist die Idee zu Wrap it up entstanden?
Die Idee entstand im Rahmen eines Semesterprojektes im Studiengang Produktdesign an der Universität der Künste in Berlin in Kooperation mit dem BASF Creation-Center. Während meiner Besuche in Lagerabteilungen von Supermärkten ist mir aufgefallen, dass in der Logistik enorm viel Verpackungsmüll anfällt, welcher von den Mitarbeiterinnen als umständlich empfunden wird und für die Endverbraucherinnen nicht offensichtlich ist. Für mich war daher klar, dass ich ein Produkt entwickeln wollte, das sowohl wiederverwendbar als auch nutzungsfreundlicher in der Handhabung ist und aus Monomaterial besteht.
Was war Ihr persönlicher Höhepunkt im Entwicklungsprozess von Wrap it up? Gab es einen Tiefpunkt?
Eine Art Tiefpunkt erlebte ich zu Beginn des Produktentwicklungsprozesses, da es einige Zeit dauerte, die richtige Idee zu finden. Mir war es wichtig, ein Produkt oder einen Prozess abseits von Greenwashing zu gestalten. Als klar wurde, in welche Richtung es gehen sollte, entwickelte sich alles schnell. Durch Gespräche mit anderen Personen über das Projekt und der darin aufkommenden Problematik wurde ich in dem Gefühl bestärkt, das ich auf dem richtigen Weg war. Ein absoluter Höhepunkt war neben einer Präsentation auf dem Vitra Design Campus natürlich die Tatsache, dass Wrap it up den Bundespreis Ecodesign gewinnen konnte.
Wo sehen Sie Ihr Projekt in den nächsten fünf Jahren?
Die Intention hinter Wrap it up besteht darin, einen Beitrag zur nachhaltigen Weiterentwicklung von Logistikprozessen zu leisten. Die Wiederverwendbarkeit und das Monomaterial eröffnen neue Möglichkeiten für die globale Verbreitung des Produkts. Das Ziel ist es, Wrap it up sowohl wirtschaftlich als ökologisch wertvoll auf dem Markt zu etablieren. Im besten Fall wird wiederverwendbare Wickelfolie zum Branchenstandard. Neben Supermärkten wird Einweg-Stretchfolie noch in vielen anderen logistischen Kontexten verwendet, nicht nur in Verbindung mit Rollwagen. Es gibt noch viele Iterationen und Anwendungsbereiche, die in den nächsten Jahren ausgearbeitet werden können.