»Die Repair Rebels, ein Netzwerk von Handwerksbetrieben, die Kleidung und Schuhe reparieren, verbinden zeitgemäßen Online-Service mit lokalen Akteuren und nachhaltigem Handeln. Die Sachen werden per Fahrrad abgeholt und wenige Tage später repariert zurückgebracht. Auf der übersichtlich gestalteten Website gibt es Informationen zum Service und zu den Betrieben. Die Botschaft ist klar: Reparieren oder Ändern ist besser als Recyclen.«
Prof. em. Anna Berkenbusch
Drei Fragen an Dr. Monika Hauck, Gründerin & Geschäftsführerin der Repair Rebels GmbH
Wie ist die Idee zu Repair Rebels entstanden?
Die Idee für Repair Rebels ist tief in der Kindheit der Gründerin Dr. Monika Hauck verankert. Sie wuchs in Litauen auf und lernte von ihrer Mutter und ihren Großmüttern, wie man Kleidung herstellt und repariert. Im Anschluss an ihre Doktorarbeit über Open Innovation in der Modeindustrie stellte sie fest, dass die Branche auf einem sehr linearen Geschäftsmodell basiert und dass die Verbraucher Reparaturen von Mode oft als zu aufwendig oder unmodisch empfinden. Daraus entstand die Idee, das Angebot für Modereparaturen zu digitalisieren - die Buchung einer Reparatur sollte so einfach sein wie der Kauf eines neuen Kleidungsstücks in einem Online-Store, nur eben lokaler und sozialer.
Was war Ihr persönliches Highlight im Entwicklungsprozess von Repair Rebels? Gab es einen Tiefpunkt?
Wie jedes neue Unternehmen hat man Phasen des Zweifels. Sind wir auf dem richtigen Weg, schaffen wir einen Mehrwert? Wir haben durchgehalten, weil die Idee von Repair Rebels immer größer war als geschäftliche oder persönliche Ambitionen. Gutes Kundenfeedback und persönliche Geschichten, wie wir sentimentale Modestücke retten konnten, machen unsere Arbeit zu etwas ganz Besonderem, und natürlich hat uns der Ecodesign Award sehr ermutigt! Der Tiefpunkt für uns war, als wir hörten, dass Impact Business kein gutes Geschäft ist und dass " Mode-Reparatur" nur ein Nischenmarkt ist. Auf der anderen Seite hat uns das zusätzlich motiviert, das Gegenteil zu beweisen!
Wo sehen Sie Ihr Projekt in den nächsten fünf Jahren?
Mit Repair Rebels wollen wir zu einem Verhaltens- und Kulturwandel beitragen, der dazu führt, dass die Menschen sich nicht schämen, sondern stolz darauf sind, ihre reparierte Kleidung zu tragen. In Clubs und Bars sprechen die Leute bereits über ihre Vintage-Schätze; wir hoffen, dass wir dieses Spektrum in Zukunft um Reparaturen und Upcycling erweitern können. Ebenso wollen wir die Handwerkskunst in Deutschland erhalten und wiederbeleben. Durch den Einsatz digitaler Tools und innovativer Geschäftsmodelle wollen wir den Reparaturmarkt effizienter, bequemer und wirtschaftlich attraktiver für die neue Generation von Talenten gestalten.