»Mono Vest steht hier für ein Closed Loop System im technischen Bereich, bei dem alle wesentlichen Zutaten aus derselben Nylon-Materialfamilie lokal gesourct, die Produkte in Deutschland produziert und später in einer bestehenden Infrastruktur recycelt werden können.«
Prof. Friederike von Wedel-Parlow
Drei Fragen an Andreas Fehr, Gründer
Wie ist die Idee zu Mono Vest – zirkulär und lokal entstanden?
Fast Fashion verursacht global 10 % der CO2-Emissionen. Jede Sekunde wird eine LKW-Ladung Kleidung auf eine Mülldeponie gebracht oder verbrannt. Diesem globalen Problem möchten wir lokal begegnen. Die Grundidee entstand 2019 mit der Frage, wie wir zukunftsfähige Bekleidung entwickeln können, die als Ressource ohne Qualitätsverlust wiederverwendet werden kann. Wir möchten reine Materialflüsse garantieren, die in Kreisläufen zirkulieren können. Mit der Mono Vest haben wir es geschafft, den Weg in Richtung einer radikalen Kreislaufwirtschaft zu ebnen, und das Ganze auf einer lokalen Produktionskette in Europa mit der Fertigung in Deutschland.
Was war Ihr persönlicher Höhepunkt im Entwicklungsprozess der Mono Vest? Gab es einen Tiefpunkt?
Der Entwicklungsprozess erstreckte sich über drei, vier Jahre. Wir durften einige Höhepunkte erleben und auch Herausforderungen, die wir meistern konnten. Die Lieferkette aufzubauen, war ein sehr langer Prozess, zumal es noch fast keine Lösungen gibt, wenn es um textiles Recycling geht. Ein Höhepunkt war, als wir mit der aktuellen Mono Vest Auflage 2023 die Bestätigung der praktischen Kreislauffähigkeit von unserem Recyclingpartner (ECONYL®) aus dem Labor erhielten und den zirkulären Durchbruch realisieren konnten. Wir sind stolz darauf, damit eines der ersten textilen Produkte mit einem in der Praxis geschlossenen Kreislauf zu präsentieren.
Wo sehen Sie Ihr Projekt in den nächsten fünf Jahren?
Im Fokus steht die Erweiterung der Kollektion und dazu sollen neue Produkte aufbauend auf diesem Know-how und dem lokalen zirkulären System entstehen. Dabei möchten wir das Wissen für neue Prozesse und Entwicklungen anwenden, denn der Weg hin zur kompletten Kreislaufwirtschaft hat noch viele Herausforderungen vor sich. Auf diese Weise möchten wir unseren Beitrag zum Wandel in der Textilindustrie leisten.