»Moore haben eine elementare Bedeutung für den Klimaschutz: Werden Moorböden für eine land- oder forstwirtschaftliche Nutzung entwässert, setzen sie erhebliche Mengen an Treibhausgasen frei. Stoppen lassen sich diese Freisetzungen nur, indem die Wasserstände in den entwässerten Moorböden wieder angehoben werden. re:wet – peat:lab ist eine beeindruckende Nachwuchseinreichung, die die Wiedervernässung von Moorflächen digital überwacht und entsprechende Daten bündelt. Eine Innovation, die das Potential hat, die Nationale Moorschutzstrategie der Bundesregierung technisch zu unterstützen.«

Dr. Bettina Hoffmann MdB

Drei Fragen an Milan Bergheim

Wie ist die Idee zu re:wet – peat:lab entstanden?
Moore haben mich einfach interessiert. Ein Punkt, der mich stutzig machte: Medial ist das Thema gerade groß, aber die Wiedervernässung von Mooren stagniert. Das hat viele Gründe. Es gibt kaum Förderungen, Landwirtinnen befürchten Ertragseinbußen, es gibt keine Abnehmerinnen für Moorbiomasse und auch die technische Planung ist aufwendig.
Meiner Ansicht nach wird bisher sehr analog und wenig vernetzt/smart daran gearbeitet. Die Idee war also, einem hochkomplexen Problem wie diesem systemisch zu begegnen.

Was war Ihr persönlicher Höhepunkt im Entwicklungsprozess von re:wet – peat:lab? Gab es einen Tiefpunkt?
Höhepunkte meiner Arbeit waren die Anerkennung mit diversen Preisen, wie dem UX Design Gold Award, dem Mart Stam Preis und natürlich dem Bundespreis Ecodesign. Besonders gefreut hat mich auch, dass das Greifswald Moor Zentrum meine Masterpräsentation über seinen Twitter-Kanal und den Newsletter geteilt hat. Das zeigt mir, dass das Konzept Hand und Fuß hat. Tiefpunkte erlebe ich regelmäßig, z.B. wenn mal wieder unklar ist, wie sich die Bodenfeuchte genau bestimmen lässt – aber auf jedes Tief kommt auch wieder ein Hoch, das ist normal.

Wo sehen Sie Ihr Projekt in den nächsten fünf Jahren?
Momentan arbeite ich daran, ein Pilotprojekt auf die Beine zu stellen – das steckt aber noch in den Kinderschuhen. Zunächst geht es darum, entsprechende Fördermittel zu akquirieren und ein Team aufzubauen, um Hard- und Software prototypisieren zu können. Im Rahmen des Pilotprojektes wird dann bis zur Marktreife getestet und iteriert. Idealerweise sind in fünf Jahren auch die politischen Rahmenbedingungen so weit, dass wir mit re:wet die Moorwende beflügeln können.