»Ein kluger Entwurf der seine Raffinesse erst im Detail offenbart. Mit nur wenigen verschiedenen Steinen, die zudem aus Bauschutt und recyceltem Ziegelmehl gefertigt werden, können flexibel die Aufgaben beim Bau von Mauerwerk erfüllt werden. Intelligentes Stapeln und Verzahnen ersetzt den Mörtel, dadurch ist auch ein Rückbau möglich.«
Prof. Matthias Held
Drei Fragen an Maren Klamser
Wie ist die Idee zu 5 TONS entstanden?
Im Laufe des Studiums interessierte ich mich immer mehr für Sustainable Design und Circular Design. So kam es schnell, dass ich beim Thema Rohstoffknappheit und Umweltbelastungen auf die Problematiken der Baubranche stieß. Ich beschloss, mich kreativ und unvoreingenommen mit der Umsetzung des Nachhaltigkeitsgedankens in der Bauwirtschaft zu beschäftigen, was letztendlich auch der Startschuss für das Projekt 5 TONS war.
Was war Ihr persönlicher Höhepunkt im Entwicklungsprozess von 5 TONS? Gab es einen Tiefpunkt?
Die größte Herausforderung war es, einen Weg zu finden, um mineralischen Bauschutt wiederzuverwenden. Ich beschäftigte mich intensiv mit historischen Baustoffen und entwickelte einen theoretischen Ansatz, um Bauschutt und Mauerwerksbruch in den Kreislauf zurückzuführen. Als das theoretische Materialkonzept auch in der Praxis funktionierte, war das definitiv der Höhepunkt des Entwicklungsprozesses.
Wo sehen Sie Ihr Projekt in den nächsten fünf Jahren?
Das Projekt hat den Status des Proof-of-Concept durchlaufen. Die Druckfestigkeit wurde überprüft und die Recyclingfähigkeit nachgewiesen, dennoch sind die Potenziale des Materials noch nicht ausgeschöpft. Zukünftig würde ich gerne die Materialforschungen fortführen, die vollständige Kreislaufschließung testen und mit Materialexpert*innen ein Konzept erarbeiten, um die weiteren Potenziale des Materials zu nutzen und verschiedene Qualitätskategorien zu definieren.