»Inhaltlich und technisch ist „1 für 4 Papier“ ein überdurchschnittlich innovatives Produkt mit vielen Anwendungsmöglichkeiten und sehr überzeugenden Produkteigenschaften. Es ist erdölfrei, lebensmittelecht, hitzebeständig, dicht und dehnbar und vor allem kompostierbar. Dadurch spart es sowohl in der Nutzung als auch in der Entsorgung jede Menge Ressourcen.«
Prof. em. Günter Horntrich, Jurymitglied
Drei Fragen an Arnold Schleier
Können Sie sich an den Moment erinnern, an dem Sie die Idee zu „1 für 4 Papier“ hatten? Wie wurde die Idee zum Produkt?
Ich war in den 80-er Jahren in einer Papierfabrik beschäftigt und für das Marketing verantwortlich. Wir wollten testen, ob es möglich ist, ein restlos kompostierbares Papier herzustellen, um es Mc Donalds anzubieten, die seinerzeit eine umweltfreundliche Verpackung für Hamburger gesucht hatten. Dies war uns gelungen, wir hatten ein naturreines Papier entwickelt, das völlig frei von chemischen Zusätzen war und sich innerhalb weniger Tage selbst in der freien Natur restlos kompostierte. Mc Donalds fand die Idee gut, aber nicht den Preis, deshalb wurde das Papier abgelehnt. Für mich aber war klar: Dieses Papier muss Zukunft haben.
Was war Ihr persönlicher Höhepunkt im Entwicklungsprozess von „1 für 4 Papier“? Gab es einen Tiefpunkt?
Der Tiefpunkt war zweifellos, als ich merkte, dass sich das Papier nicht verkauft, weil es zu teuer war. Dann ging die Papierfabrik insolvent und ich musste meinen Hut nehmen und mir etwas anderes suchen. Inzwischen merke ich, der Höhepunkt des Papiers fängt jetzt gerade erst an, wo den Menschen die Verseuchung der Bäche, Flüsse, Seen und Meere mit Mikroplastik vor Augen geführt wird. Der persönliche Höhepunkt steht also noch bevor, und ich bin ganz sicher, alles hat seine Zeit, und für dieses Papier beginnt jetzt die Zeit und löst bei vielen Leuten die Erkenntnis aus: „Mensch, mit diesem Papier brauchen wir ja gar keine Folien mehr!“
Wo sehen Sie sich und Ihr Projekt in den nächsten fünf Jahren?
Ich sehe mich künftig als Vorreiter für kompostierbare Alternativen. Für mich lautet die Devise: Nicht das Recycling ist die Zukunft, sondern die Kompostierung. Denn recycelte Produkte werden am Ende ihrer Laufzeit immer verbrannt und verschwinden unwiederbringlich. Bei der Kompostierung zerfallen die Produkte hingegen zu Erde und bilden somit den Nährboden zu neuem Leben.